Jan 2025
Vor vielen, vielen Jahren, wurde in einer der Galaxien ein Gott geboren. Niemand weiß bis heute, welche Galaxie das war. Als dieser Gott aufwuchs und älter wurde, hatte er immer mehr Probleme mit anderen Göttern, Menschen, Tieren, er wollte unabhängig sein.
Im Erwachsenenalter reiste er durch die Galaxien und erforschte alles, was für ihn neu war. Schließlich kam er an einen Ort, an dem nichts war. Nur Dunkelheit, Finsternis.
Er brachte ein Mädchen hierher und verwandelte sie in eine Göttin, die Mutter Erde, unser aller Mutter, und nannte sie Pachamama.
Etwas fehlte dennoch. Er wollte Diener, Helfer, Leute, die für ihn sorgten, also erschuf er den Menschen. Alle Seelen, Menschen, Tiere, Pflanzen, alles, was existiert, musste diesem Gott dienen. Europäer erschuf er zuletzt, deshalb sind wir auch größer und heller als die Menschen aus anderen Kulturen.
Es entstanden unterschiedlichste Konflikte zwischen den Dienern und der Natur. Der Gott fühlte sich schuldig, war beschämt, weil er so ein Chaos erschuf. Um das Chaos zu beenden, wählte er zwei der Diener aus – einen Mann, den er zur Sonne machte, und eine Frau, die den Mond darstellt. Unwissend, dass die beiden ein Paar waren, und irrsinnig verliebt.
Nun war das Paar getrennt, konnte sich weder sehen noch in den Arm nehmen. Die Sonne verlor ihre Kraft, und für lange, lange Zeit, war es nur Nacht. Deshalb gibt es heute so viele nachtaktive Tiere, und für den Menschen ist es nachts gefährlicher, draußen zu sein in der Natur.
Alles war aus dem Gleichgewicht geraten. Die Sonne teilte dem Gott mit, was geschehen war, und wieder fühlte der sich schuldig. Er brachte die Planeten in Bewegung, und so entstanden die Mond – und Sonnenfinsternis – kurze Momente, in denen die beiden sich sehen können. Heute sind Sonne und Mond als Götter der Liebe bekannt.
Das zumindest glauben die indigenen Stämme in der Sierra Nevada de Santa Marta. Es gibt insgesamt 4 verschiedene Stämme: Wiwa, Kogui, Wíntuka und Kankuamo.
Nichts ist umsonst. Jedes Körperteil hat eine Funktion und erinnert an die Umgebung oder an Teile des Universums. Niemand stirbt, man wird, je nachdem wie man sich zu Lebzeiten verhalten hat, wie rein seine Seele ist, als heiliges Tier, beispielsweise als Jaguar oder Kolibri, oder als Huhn oder Esel wiedergeboren. Alles dient einem gewissen Zweck.
Die vier Stämme haben denselben Glauben. Sie wollen eine Seele, die so rein wie möglich ist. Sie urteilen nicht. Wenn du die Avatar-Filme gesehen hast, was ich sehr für dich hoffe, die stellen das wohl relativ gut dar, meinte einer der Guides.

Doch, wie bin ich zu der Geschichte gekommen und wieso heißt der Artikel 50 Shades of Mud?
Ich war auf der Suche nach einer verlorenen Stadt. Vier Tage wandern im Dschungel, mit Guides aus dem Wiwa-Stamm. Die Fabeln habe ich am letzten Abend im Camp erfahren, als wir um ein Lagerfeuer saßen und Rafa, einer der Führer, uns mit seinem trockenen Sarkasmus und dennoch ernsten aber liebenswürdigem Gesichtsausdruck von ihm und seiner Kultur erzählte.
Wir starteten in Santa Marta, fuhren mit Allrad-Jeeps hoch in die Berge, und starteten zu Fuß. Die Straßen und Wege waren unzugänglich für Autos. Motorräder, Maultiere und Wanderer waren das einzige, was man sah.
Wir schliefen mitten im Dschungel, mit nur einem Dach überm Kopf und einem Fliegengitter an den Betten. Abends lauschten wir den Geräuschen des Dschungels, erzählten Geschichten. Innerhalb weniger Stunden wurden aus Fremden eine große Familie.
Das Wandern im Dschungel ist hart. 30 Grad, 85% oder mehr Luftfeuchtigkeit. Alles ist nass, alles stinkt, alles fühlt sich schwerer an, als es ist. In Kolumbien ist „flach“ völlig anders definiert als zu Hause – es ist nicht einfach eben, sondern ein ständiges auf und ab.
Das erste Camp war auf einem Hügel, mit einer fast 360° Aussicht über die umliegenden Täler. Wir konnten den Sonnenuntergang und am Morgen den Sonnenaufgang sehen. Ich war selten so friedlich, so ruhig.

Der zweite Tag war der härteste, oder hätte es sein sollen – den ersten Berg runter, einen noch höheren rauf, und wieder runter. Wir hielten an einem Fluss zum Baden. Das Wasser war eisig kalt, aber man fühlte sich danach wie neu geboren. Unsere schmerzenden, müden Beine brauchten das. Der Fluss war tief genug zum Schwimmen, außer meiner Gruppe war niemand da, wir waren umgeben von Natur. Es war herrlich.
Am Abend begann es, zu regnen. Wir schliefen mit dem Geräusch des Regens auf dem Dach und dem rauschenden Fluss nebenan noch besser, doch wussten nicht, dass der Regen nicht aufhören würde.
Der dritte Tag war der Tag, an dem wir endlich die verlorene Stadt erreichen würden. Die nie wirklich verloren war, die Stämme wussten immer davon, nur die Kolonialherren wussten nichts davon. Und nachdem die gerade die Leute der indigenen Stämme nicht besonders gut behandelten, erzählten sie denen auch nichts davon. Für mehrere Jahrhunderte wusste niemand außer den Stämmen von der Existenz dieser Stadt.
Kurz nach Aufbruch mussten wir einen Bach queren, der zu einem Fluss herangewachsen war. Bis zu den Knien steckten wir im Wasser, und alles, was nicht bereits nass war, war es danach. 1200 Stufen mussten wir erklimmen, um schließlich endlich das zu sehen, wofür wir gekommen waren.



Unsere Guides starteten eine Zeremonie. Die Stadt lässt nur Leute herein, die bereit dafür sind, die eine reine Seele haben. Wir erhielten Kokablätter in die linke Hand, schlossen die Augen, und ließen alles Übel, alle negative Energie, in die Kokablätter. Hand schließen, draufblasen, und in der Feuerstelle als eine Art Opfergabe verstreuen.
Der Regen und der Nebel ließ die Stadt noch mystischer erscheinen. In der Zeremonie liefen mir die Tränen über die Wangen, ich weiß nicht warum, mir war, als würde ich die Energie dieses Ortes fühlen und als würden mir alle Sorgen und Ängste für einen Moment genommen. Als wäre ich verbunden mit unseren Vorfahren, mit der Natur, dem Universum, den Göttern an die ich nicht mal unbedingt glaube.
Wir erkundeten die Stadt, lachten über die unterschiedlichsten Regenschutz-Variationen – die Leute werden da richtig kreativ – und durften noch mehr über die Kultur und Vergangenheit der verlorenen Stadt, Teyuna, und der Kultur der Wiwa und der anderen Stämme erfahren. Ich werde dir aber nicht zu viel erzählen. Wenn du mehr wissen willst, musst du den Trek selber auf dich nehmen, oder selber recherchieren. Ich bin nicht die richtige Person, das Wissen weiterzugeben. Ich habe noch immer so viele offene Fragen, so viel, was ich nicht verstehe. Und ich kann es nicht so wiedergeben wie Rafa, Andres und Patricio, ich wuchs eben nicht in der Kultur und dem Glauben auf. Alles, was ich dir sage, ist, dass es mega spannend ist und dass wir sehr viel von denen lernen können, im Bezug auf Naturverbundenheit, reine Seele, Lebensstil und und und.



Wir begannen den Rückweg, auf zum letzten Camp. Es regnete noch immer, ich hatte keine trockenen Sachen mehr. Nach dem Duschen trocknete ich mich meinem nassen Handtuch und zog nasse Klamotten an. Wir aßen zu Abend, und dann wurde ich von der besten Nachricht des Tages überrascht: es gibt ein Lagerfeuer.
Wir saßen ums Lagerfeuer und Rafa erzählte uns die Geschichte, mit der dieser Artikel begonnen hat, und noch mehr. Hier kommt noch eine:
In der Kultur der Wiwa sind Frauen heilig. Ab dem Moment, an dem sie ihre erste Regel haben. Es gab einen Mann vor langer Zeit, der die Mädchen während ihrer ersten Blutung besuchte und ihnen Geschenke machte. Wenn das Mädchen sich verliebte, kam der Mann als Jaguar zurück und fraß das Mädchen.
Der Mamu, der oberste Führer, wusste, dass etwas nicht stimmt, und forschte nach. Er fand den Jaguar und sprach mit ihm, fragte ihn, was er brauchte, um aufzuhören. Der Jaguar meinte, er wollte Respekt haben und von den Einwohnern wie ein Großvater anerkannt werden.
Damit stoppte das Töten. Heute noch meinen die Wiwa, dass wenn es neblig ist, irgendwo gerade ein Jaguar versucht, sich zu verstecken, weil er sich für seine Taten schämt und nicht erkannt und gesehen werden will.

Der Regen nahm kein Ende. Niemand hatte erwartet, dass es so stark regnen würde. Später fand ich heraus, dass es auch in der Stadt ziemlich schlimm zugegangen ist, viele Orte waren halb überschwemmt und ohne Strom, Handyempfang und Wasser.
Bäche wurden zu Flüssen, Straßen und Wege wurden weggeschwemmt und unter Bäumen und Ästen begraben oder wurden zu knöcheltiefem Schlamm. Nie in meinem Leben hatte ich auch nur daran gedacht, wie viele unterschiedliche Farben Schlamm haben kann. Ich hab weißen, beigen, braunen, roten, grünen und schwarzen Schlamm gesehen, und alle Abstufungen dazwischen.
Gefühlt ging ich einen Schritt vor und zwei zurück. Alles war rutschig, man fand kaum Halt. Es regnete weiter, alles war nass und dreckig, die Schuhe gefühlt doppelt so schwer.
Einer aus meiner Gruppe hatte kaputte Schuhe und musste den Teil in Sandalen mit weißen Socken machen. Ich hab Tränen gelacht, als ich ihn bei einem der Stopps gesehen hab.
Schließlich erreichten wir den Ort, in dem wir gestartet hatten. Ich war überrascht, wie leicht mir das Gehen heute fiel, und wie gut ich das Ganze durchgestanden hab. Zugegeben, ich hab mich entschieden, am letzten Tag meinen Rucksack auf einem Maultier transportieren zu lassen. Als hätte ich gewusst, welche Nachricht mich beim Essen erwartet: Die Straßen waren unzugänglich, die Jeeps könnten uns nicht holen. Wir müssten weitere 3 Stunden laufen, diesmal mit Rucksack.


Ich war so erschöpft, hatte nicht damit gerechnet. Aber wenn man muss, dann kann man wohl. Ich wusste, ich darf nicht stehen bleiben, weil dann würde ich keinen Schritt mehr gehen können. Schritt für Schritt, oder wie man hier sagt, un paso a la vez.
Bald sah ich den ersten Landrutsch, der war noch recht harmlos. Leute düsten mit Motorrädern vorbei, mussten an steilen Stellen schieben, eine Frau fiel hinten runter und landete im Matsch, Kinder ohne Helme fuhren dieselbe Strecke. Die Muren wurden immer schlimmer, immer mehr Erde war in Bewegung. Zwischendurch stand immer wieder eine Flussüberquerung an, mal bis zu den Knöcheln, mal konnte man über Steine hopsen, mal war es knietief.
Völlig erschöpft bog ich um eine Kurve und sah die Jeeps. Ich war so erleichtert! Ich traf auf ein paar weitere Leute der Gruppe. Der Fahrer meinte, wir müssten mindestens 12 Leute sein, aber der Fluss steigt und steigt und wir könnten den bald nicht mehr passieren.
Wir mussten schnell los. Der Fahrer legte ein Tempo an den Start, driftete um Kurven, rammte fast ein paar Motorradfahrer. Ich hatte so Angst, dass ich einfach nur dasaß, die Augen zumachte, und weinte. Familie wie wir waren, war sofort jemand zur Stelle, nahm mich in den Arm und beruhigte mich.
Am Fluss angekommen, die nächste Nachricht: Wir könnten nicht weiterfahren. Niemand wusste, wie lang es dauern würde, bis wir den Fluss queren könnten. Vermutlich müssten wir hier im Auto übernachten, ohne Wasser oder Essen.
Wir beobachteten das Spektakel, die Kolumbianer, die Motorräder über den Fluss trugen, und verzweifelt versuchten, eine Lösung zu finden.
Man konnte zu Fuß über den Fluss. Bis zum Bauchnabel steckte ich im Wasser. Ich war so nervös, verängstigt, lachte und weinte gleichzeitig. Einer der Kolumbianer half mir durch den Fluss. Als er sah, wie es mir ging, hakte er sich bei mir ein, griff nach meiner Hand, blickte mir tief in die Augen und sang ein Hochzeitslied. Das half, mich aufzumuntern, ich hab selten so gelacht.
Generell war es total schön zu sehen, wie wir als Gruppe zusammengewachsen waren. Irgendjemand war immer da, um einen aufzuheitern, irgendjemand war immer guter Laune und positiver Einstellung. Und diese Leute teilten es mit dem Rest.
Endlich saßen wir in einem Jeep, der uns zur Straße bringen würde. Dort könnten wir den Bus zurück nehmen. Erleichtert ließen wir uns in die Sitze fallen, als der Bus weiterfuhr, bloß um nach 10 Minuten in einem Stau zu landen.
Erst wusste lange niemand, was passiert war. Dann fanden wir heraus, dass die Dorfbewohner die Straßen sperren, bis sie wieder Strom haben. Ist hier wohl ganz normal.


Ich schlief halb im Bus, und öffnete zufällig die Augen, als ein Tourbus vorbeifuhr. Ich hielt Ausschau, und erkannte in einem der Jeeps jemanden aus der Gruppe. Ich riss das Fenster auf, winkte raus, und wir rannten los – wir RANNTEN, nach so einem Tag, stell dir das mal vor. Wir sprangen in den fahrenden Jeep, der konnte nicht stehenbleiben, weil man ihn dann nicht durch die Sperre lassen würde. Jemand hatte eine Flasche Rum, die reichten wir durch die Runde. Noch nie hab ich so guten Alkohol getrunken.
Kurz darauf standen wir an der nächsten Sperre. Sogar der Rettungswagen wurde kontrolliert, ob er wohl wirklich einen Patienten drin hat, der Hilfe braucht, sonst hätten sie den auch nicht durchgelassen. Die Leute standen auf der Straße, unterhielten sich, warteten geduldig für Stunden, bis die Sperre sich auflösen würde, wenn es im Dorf wieder Strom gibt. Alles lief total friedlich ab.
Jemand kam und meinte, er sei von der anderen Seite. Es gäbe ein Taxi dort, das wir nehmen könnten. Einige aus der Gruppe mussten dringend in die Stadt, weil sie einen Flug erwischen mussten, und ich durfte mitfahren. So auch der Spanier, der mittlerweile nicht mal mehr Sandalen oder Socken anhatte, und auch seine Hose irgendwo verloren hatte. Der fuhr also in Unterhose und T-Shirt im Taxi zurück in die Stadt. Das Bild wohnt jetzt mietfrei auf ewig in meinem Kopf.
Anstatt um 3 Uhr nachmittags kam ich um 11 Uhr abends im Hostel an. Die Dusche war die beste meines Lebens.
Es ist jetzt ein paar Tage her, dass ich zurück bin, aber noch immer bin ich total überwältigt, alles konnte ich noch nicht verarbeiten. Es war schlichtweg eine Nahtoderfahrung nach der anderen. Dennoch war es irgendwie schön – der Zusammenhalt, die Menschen, das positive Mindset, die Wanderung selbst. Wir sind alle über uns hinausgewachsen und weit über unsere Grenzen gegangen.
In diesen 4 Tagen sind wir insgesamt gute 70 km gelaufen. Niemand weiß, wie weit es wirklich war, aber das scheint ziemlich gut zu stimmen, basierend auf den unterschiedlichsten Quellen. In 30 Grad, 85+% Luftfeuchtigkeit, und einem Tropensturm. Was für ein Abenteuer.


Nun, nachdem du es so weit geschafft hast – hast du noch Lust auf etwas Geschichte? Ich würd dir gern noch ein bisschen mehr erzählen, zumindest eine kurze Zusammenfassung aus den letzten Jahrhunderten.
Grundsätzlich war hier alles schön und gut, bis irgendwann die Spanier kamen. Die waren der Meinung, dass die Leute hier weniger wert sind als sie, weil sie „primitiver“ leben und keine Gewehre, Segelboote und so weiter hatten. Darum wurden sie versklavt, verkauft, ermordet. Außerdem waren die Kolonialherren auf die Schätze aus, von denen es hier mehr als genug gibt. Gold und andere Edelmetalle waren wohl der Hauptgrund.
Es gab zahlreiche Kriege zwischen den Europäern und den indigenen Stämmen. 1600 kamen über 200 Soldaten unter Juan Guiral Velón, um den Völkern in Tairona den Garaus zu machen. Die Stämme hielten zusammen und kämpften gemeinsam, konnten den modernen Waffen mit ihren Giftpfeilen und Schlägern allerdings nicht gegenhalten und verloren. Über 60 Stammälteste wurden zum Tode verurteilt, die Dörfer wurden zerstört und niedergebrannt. Die restlichen Überlebenden durften die Gegend der Sierra Nevada nie mehr verlassen.
Die Gefangenen wurden als Biowaffen eingesetzt. Wenn einer der Europäer an etwas erkrankt war, dass es hier nicht gibt, wogegen die Einwohner keine Abwehrkräfte haben, wurden sie gezielt angesteckt und freigelassen, um ganze Stämme auszurotten.
Darum war Teyuna, die „verlorene“ Stadt, auch gut 400 Jahre vergessen, und nur ein paar der Überlebenden Indigenen wussten davon. Bis irgendwann jemand von einem Flugzeug aus etwas sah, und lauter Forscher und Plünderer eintrudelten.
Gleichzeitig spielte sich in den Hafenstädten Santa Marta, Cartagena und so weiter noch das Spektakel mit den afrikanischen Sklaven ab… es gibt so viel, was hier zur selben Zeit passierte, so viel Leid, so viel Krieg und Sterben.
Eine Frage, die ich mir stelle, bezüglich der Lebensweise der Völker hier… Wie für so viele andere Kulturen, verteilt auf die ganze Welt, galten Erde, Sonne und Mond als heilig. Für jeden gefällten Baum, getötetes Huhn, geerntete Yukka-Wurzel, wurde um Erlaubnis gefragt und Opfergaben entgegengebracht.
Es gibt keine schriftlichen Aufzeichnungen, nur verbal. Wie viel Wissen ging verloren? Wie viel Wissen tragen die Leute heute noch bei sich, von dem wir lernen können? Fragen über Fragen.
Ich meine ja, dass wir so einiges von denen abschauen können. Die Naturverbundenheit, Reinheit der Seele, Unvoreingenommenheit… in Europa ist das zum Großteil verloren, wir fokussieren uns mehr auf Arbeit und materiellen Besitz. Was ist richtig? Gibt es einen Mittelweg? Ich habe einen der Guides hier in Santa Marta getroffen – in traditioneller Kleidung, mit dem Handy in der Hand. Ein schräger Anblick, aber ihm scheint die Kombination aus Stadtleben und Kultur/Dorfleben ganz gut zu gefallen. Ich finde es bewundernswert, dass er beides kann.
Großartiges Abenteuer und toll geschrieben. Bezüglich Naturverbundenheit können/müssen wir Europäer wohl einiges noch lernen….
neuer Punkt auf der Bucket List? 😆
stimme zu! oder wieder lernen…